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Mit gleich zwei einstimmig verabschiedeten Resolutionen machte sich der VG-Rat für den Standort Kandel stark. Zum einen unterstützt man den Wunsch der Realschule eine Fachoberschule einzurichten und zum anderen will man nicht akzeptieren, dass der Hausärztliche Bereitschaftsdienst am Krankenhaus Kandel stark ausgedünnt werden soll. Weiter standen Auftragsvergaben und eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans auf der Tagesordnung.
1. Errichtung einer Fachoberschule an der Realschule Kandel.
Der Direktor der Realschule Kandel, Herr Wolters, und seine Konrektorin, Frau Ramsauer, erläuterten dem Rat ihren Wunsch nach einer Fachoberschule (FOS) an der Realschule-Puls in Kandel. Durch die Einrichtung von insgesamt 4 Integrierten Gesamtschulen (IGS) im Süden des Kreises, sind die Anmeldezahlen an der Realschule in Kandel stark zurückgegangen. Wollten bis vor zwei Jahren noch 100 bis 120 Kinder die Eingangsklassen der Realschule besuchen, so sind es in den beiden letzten Jahren nur noch 50 bis 60 Kinder. Um das langfristige Überleben der Schule zu sichern, strebt die Schulleitung deshalb die Einrichtung einer FOS an. An der FOS können die Schüler in einer 11. und 12. Klasse die Fachhochschulreife erlangen. Bevorzugen würde man eine FOS mit der Fachrichtung Metalltechnik. Dies würde eine sinnvolle Ergänzung der Schullandschaft im Süden des Kreises Germersheim sein und entspräche auch dem Bedarf in der Wirtschaft. Herr Wolters und Frau Ramsauer hoben hier die bereits praktizierte Zusammenarbeit mit dem Daimler-Benz Werk in Wörth hervor. Da die Zahl der Realschulen-Plus mit einer FOS durch die Landesregierung stark begrenzt ist, herrscht zwischen den Realschulem im Kreis ein harter Wettbewerb um diese FOS. Im Herbst soll im Kreistag ein Antrag beschlossen werden an welcher Realschule die FOS eingerichtet werden soll. Die letzte Entscheidung hat allerdings das Bildungsministerium in Mainz. Der VG-Rat unterstützte nun einstimmig den Wunsch der Realschule Kandel, dass die FOS nach Kandel kommt.
2. Sicherstellung des Hausärztlichen Bereitschaftsdienst.
Die niedergelassenen Hausärzte betreiben im Krankenhaus Kandel eine Bereitschaftsdienstzentrale, die die hausärzliche Versorgung ausserhalb der üblichen Praxiszeiten (Nachts und an Sonn- u. Feiertagen) sicherstellt. Nun soll im Rahmen einer landesweiten Strukturreform, durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die Bereitschaftsdienstzentrale in Kandel mit der in Germersheim zusammengelegt werden. Hierbei soll der Hauptsitz in Germersheim sein und in Kandel nur noch zu “Schwerpunktzeiten” geöffnet werden. Was bedeutet, dass Kandel nur noch am Wochenende geöffnet hat. Patienten aus dem Süden des Kreises Germersheim müssten dann nach Germersheim oder Landau oder gar nach Karlsruhe fahren, wenn sie abends oder in der Nacht einen Hausarzt benötigen. Mehrere Ratsmitglieder befürchteten, dass dann öfter als nötig der Rettungsdienst gerufen wird und damit die Kosten noch gesteigert statt gesenkt werden. Josef Vollmer (CDU) wies auch darauf hin, dass sich dies negativ für die Hausärzte und Apotheken im Bereich Kandel auswirken wird. Patienten die in Landau oder Germersheim versorgt werden, würden vermutlich auch an Ärzte und Apotheken in diesen Städten weitergeleitet. Einstimmig verabschiedete der Rat eine entsprechende Resolution, die nun an die KV das Gesundheitsministerium und die Staatskanzlei weitergeleitet wird.
3. Sanierung der Grundschule Kandel - Auftragsvergaben
Die Sanierung der Grundschule Kandel geht nun in den 4. von insgesamt 6 Bauabschnitten. Ab den Sommerferien werden die Räume und das Treppenhaus im Nordflügel der Schule renoviert. Bei planmässigem Verlauf sollen diese Arbeiten bis zum Januar 2013 beendet sein. Der Rat vergab nun Aufträge im Gesamtwert von 428.791,83 €.
Im einzelnen wurden folgende Gewerke vergeben:
- Gerüstbau an die Fa. Rieber u. Zittel (Landau) 17.266,54 €.
- Maurer- u. Betonarbeiten an die Fa. All-Bau (Karlsruhe) 86.137,90 €
- Stahlbau an die Fa. Bethke (Lustadt) 77.207,20 €.
- Putzarbeiten an die Fa. Heberger (Schifferstadt) 60.593,18
- Fensterbau an die Fa. Löffel (Herxheim) 42.619,52 €
- Schreinerarbeiten an die Fa. Pfanger (Winden) 11.303,22 €.
- Heizungsbau an die Fa. Saneuca (Karlsruhe) 25.921,40 €.
- Sanitärinstallationen an die Fa. Sawenko (Kandel) 10.746,83 €.
- Lüftungsbau an die Fa. Wolf (Pirmasens) 71.370,35 €
- Elektroinstallationen an die Fa. Persch (Bellheim) 45.625,69 €.
4. Brandschutztüren für die Grundschule Freckenfeld
Die Schulsäle der Grundschule Freckenfeld werden mit Brandschutztüren ausgestattet. Der Auftrag ging an die Fa. Herrle aus Jockgrim. Auftragswert: 23.268,07 €
5. Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich Erlenbach
Die Ortsgemeinde Erlenbach beabsichtigt eine Erweiterung des Baugebietes “östlich der Haynaerstrasse”. Zu diesem Zweck muss eine kleine Änderung im Flächennutzungsplan vorgenommen werden. Den Auftrag für diese Änderung erhielt das Planungsbüro WERK-Plan aus Kaiserslautern. Das gleiche Büro ist bereits von der Ortsgemeinde mit der Erstellung des Bebauungsplans beauftragt.
6. Photovoltaikanlage für die Kläranlage Kandel
An der Kläranlage in Kandel soll eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 70,56 KWp errichtet werden. Den Auftrag in Höhe von 150.467,46 € ging an die Fa. Schachtschober aus Wörth.
7. Weiterführung des werk- und naturkundlichen Unterrichts an den Grundschulen
Auch im kommenden Schuljahr wird an den Grundschulen in Freckenfeld, Kandel und Minfeld ein zusätzlicher werk- und naturkundlicher Unterricht, in Form von Arbeitsgemeinschaften, angeboten. Alle drei Schulleiter/innen sind mit der bisherigen Arbeit von Herr Theilmann sehr zufrieden und wünschten eine Fortsetzung dieser Kurse. Der Rat stimmte diesem Wunsch einstimmig zu. Kosten pro Monat 827,20 €.
8. Betreuende Grundschulen
An allen drei Grundschulen, für die die VG-Kandel zuständig ist, wird eine betreuende Grundschule angeboten. Während in Kandel und Minfeld die Zahl der angemeldeten Kinder (Kandel 19 / Minfeld 17) ausreichend gross ist, waren in Freckenfeld nur 4 Kinder angemeldet. Da es die Landesförderung erst ab einer Mindestzahl von 8 Kindern gibt, musste die Verbandsgemeinde auf 2.046,00 € verzichten. Für das kommende Schuljahr sind in Freckenfeld bereits 8 Kinder angemeldet, somit würde man wieder die Mindestzahl erreichen. Abzüglich des Landeszuschuss und der Elternbeiträge fielen im vergangenen Jahr, für alle drei betreuenden Grundschulen, Kosten in Höhe von 19.151,44 € an. Der Rat beschloss die Weiterführung auch im kommenden Schuljahr.
9. Anhebung der Besoldungsgruppe des Bürgermeisters
Ohne Diskussion beschloss der Rat einstimmig Bürgermeister Poss von der Besoldungsgruppe B2 in B3 zu befördern. Dies entspricht einer Erhöhung von 380,00 € brutto / Monat.
10. Unterrichtungen, Verschiedenes
Nach der Erneuerung der Fahrbahn, war auf der A65 im Bereich Kandel, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf 130 km/h erhöht worden. Wie Bürgermeister Poss nun berichtete, sieht die Strassenverwaltung des Landes die Beschwerden von Kandeler Bürgern als unbegründet an. Der Lärm hätte nicht zugenommen und liege noch immer unter den Grenzwerten. Michael Gaudier (CDU) regte an zu prüfen ob es sich bei dem neuen Fahrbahnbelag tatsächlich um so genannten Flüsterasphalt handelt. Er bezweifelt das. Wenn es keine Flüsterasphalt ist, dann wirft das die ganzen Lärmberechungen über den Haufen, so Gaudier.
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