2. Entwicklung des Schienegüterverkehrs im Kreis Germersheim
Auf der Strecke Rotterdam – Genua sollen langfristig deutlich mehr Güterzüge verkehren als heute. Um diesen zusätzlichen Verkehr aufzunehmen wird nach Strecken gesucht. Als mögliche Strecke war bereits 2013 die „grosse Pfalzlösung“ (Bingen - Neustadt – Wörth) von der Landesregierung beim Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden. Die Deutsche Bahn AG hatte Ende 2014 die „kleine Pfalzlösung“ (Speyer – Germersheim – Wörth) ins Spiel gebracht. Auf rechtsrheinischer Seite hatte die Landesregierung Baden-Württemberg den 4gleisigen Ausbau der Strecke Graben-Neudorf – Karlsruhe angemeldet. Im Kreistag hatte sich eine grosse Mehrheit gegen die beiden „Pfalzlösungen“ ausgesprochen. Beide Bahnstrecken führen durch dicht bebaute Gebiete und sind für die Aufnahme von Güterfernverkehr nicht geeignet. In der so genannten „Germersheimer Erklärung“ wurden in 6 Punkten die Forderungen des Kreistages zusammengefasst. Ergänzend zur „Germersheimer Erklärung“ hatte Bürgermeister Poß ein Begleitschreiben verfasst, das speziell auf die Probleme einging die sich in der VG-Kandel ergeben würden. Zwischenzeitlich hat das Bundesverkehrsministerium eine Studie veröffentlicht, die beide Pfalzlösungen als ungeeignet bezeichnet und eindeutig den 4spurigen Ausbau auf der badischen Seite fordert. Der Rat war sich einig, dass man trotzdem wachsam bleiben muss. Volker Merkel (CDU) forderte, dass die Erklärung nicht „nur“ an die Bundesregierung geht sondern auch an die Landesregierung. Diese habe ja die für Kandel negative „große Pfalzlösung“ ins Rennen gebracht. Bürgermeister Poß sicherte dies zu. Einstimmig beschloss Rat sich der Germersheimer Erklärung anzuschliessen.
3. Feststellung der Bilanzen 2013 für die Bereiche Wasser, Abwasser und Waldschwimmbad
Die Bilanzen der Verbandsgemeindewerke für das Jahr 2013 wurden vom Wirtschaftsprüfer ohne Beanstandungen geprüft. Für den Bereich Wasserversorgung wurde ein Gewinn von 92.914,15 € ausgewiesen. Die Abwasserbeseitigung weist einen Verlust von 65.791,00 € aus. Beim Waldschwimmbad belief sich der Verlust auf 229.688,79 €. Dieser Verlust wird durch eine Zahlung von 190.456,00 € aus allgemeinen Haushaltsmitten der Verbandsgemeinde ausgeglichen. Ohne Diskussion stimmt der Rat den Jahresabschlüssen zu.
4. Festsetzung der laufenden Entgelte (2015) für die Bereiche Wasser, Abwasser und Waldschwimmbad
Entgegen der ursprünglichen Planung die Gebühren rückwirkend zum 01.01.2015 zu erhöhen, hatte der Werksausschuss, auf Anregung von Josef Vollmer (CDU), beschlossen die Gebühren erst zum 01.01.2016 anzupassen. Bis zum Herbst sollen die Wirtschaftsprüfer alternative Gebührenmodelle berechnen und diese dem Werksausschuss vorstellen. In den neuen Gebührenmodellen sollen die wiederkehrenden Beiträge eine grössere Rolle spielen. Bei wiederkehrenden Beiträgen würden z.B. unbebaute aber erschlossene Grundstück stärker belastet, was eine Gerechtigkeitslücke schliessen soll. Arthur Werling (FWG) meinte, dass auch über Einsparmöglichkeiten nachgedacht werden soll. „Wir sind für alle guten Sparvorschläge offen“ entgegnete Bürgermeister Poß. Der Rat folgte einstimmig dem Vorschlag des Werksausschuss.
5. Erneuerung der Wasserschieber und Hydranten in der Hauptstrasse Minfeld
Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) will im nächsten Jahr die Fahrbahn in der Hauptstrasse und der Saarstrasse in Minfeld erneuern. Im Vorgriff auf diese Massnahme werden durch die Verbandsgemeindewerke die Schieber und Hydranten sowie einzelne Hausanschlüsse erneuert. Der Auftrag in Höhe von 190.239,35 € ging an die Fa. Peter Paul (Klingenmünster)
6. Verbandsgemeindeumlage
In der letzten Sitzung hatte Manfred Foos (FWG) gefordert die VG-Umlage abzusenken. Zwischenzeitlich wurden von der Finanzabteilung mit dem aktuellen Zahlenmaterial neue Berechnungen durchgeführt. Diese ergaben, dass die Verbandsgemeinde im Jahr 2015 mit einem Überschuss von rund 187.000,00 € rechnen kann. Auch wenn er bisher nicht dafür war in einen laufenden Haushalt einzugreifen, so ermögliche es dieser Überschuss nun die Verbandsgemeindeumlage um einen Punkt, von 30% auf 29%, zu senken, so Bürgermeister Poß. Dieser eine Punkt entspricht ca. 140.000,00 €. Manfred Foos bekräftigte nochmals seine Forderung und meinte, dass die Verbandsgemeinde nicht mehr von ihren Gemeinden erheben soll als sie benötigt. Volker Merkel (CDU) und Klaus Böhm (SPD) gaben zu bedenken, dass man nächstes Jahr vermutlich wieder anheben müsse. Trotz dieser Bedenken stimmt der Rat einstimmig der Senkung zu.
7. Bildung eines Seniorenbeirates
In einem gemeinsamen Antrag hatten die SPD und CDU die Bildung eines Seniorenbeirates angeregt. Beide Fraktionen hatten auch bereits einen entsprechenden Satzungsentwurf erarbeitet. Helmut Varnay (SPD) und Josef Vollmer (CDU) erklärten, dass man den Senioren auf Verbandsgemeindeebene eine Möglichkeit bieten wolle, sich zu organisieren und auf Senioren spezifische Themen einzugehen. Besonders erwähnenswert ist, dass es keine Altersbeschränkung gibt. So können alle mitarbeiten die in der Seniorenarbeit aktiv sind, auch wenn sie selbst noch nicht im Seniorenalter sind. Manfred Foos (FWG) hielt den Beirat für unnötig, da sich die Senioren heute sehr gut selbst um ihre Interessen kümmern können. Ursula Schmitt-Wagner vertrat die Meinung, dass ein Jugend- oder Ausländerbeirat noch nötiger sei als ein Seniorenbeirat. Trotz dieser Einwände beschloss der Rat einstimmig den Seniorenbeirat zu gründen.
8. Beschaffung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren
Für 17.905,53 € werden bei der Fa. Magin 8 Überdruck-Atemschutzgeräte gekauft. Diese ersetzen 8 alte Geräte die ausgemustert wurden.
9. Energiemanagement in der VG-Kandel
Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Jockgrim wird ein „Energiekoordinator“ eingestellt. Dieser Energiekoordinator soll zu je 50% in der VG-Jockgrim und der VG-Kandel tätig sein. Sein Aufgabengebiet umfasst folgende Punkte: - Einführung, Anwendung und kontinuierliche Anpassung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems - Aufbau eines Energiecontrollings einschließlich Vertragsmanagement und Verbrauchsdatendokumentation - Erhebung und Fortschreibung sämtlicher Energiedaten und Energiekennzahlen - Energetische IST-Aufnahme des baulichen Zustands von Gebäuden - Erstellung von Energieberichten - Mitwirkung bei Maßnahmen zur Betriebsoptimierung und bei investiven Maßnahmen - Energiebeschaffung, Aufbau und Koordination des zentralen Energieeinkaufs
Die Kosten für diese Stelle belaufen sich auf ca. 60.000,00 € welche sich die beiden Verbandsgemeinden teilen.
10. Verschiedenes
Bürgermeister Poß teilte mit, dass für die Ganztagsschule an der Grundschule Kandel 97 Kinder gemeldet wurden. Damit ist die notwendige Mindestzahl weit überschritten. Falls das Land dem Antrag auf Einrichtung der Ganztagsschule zustimmt, würde diese im Schuljahr 2016/2017 in Betrieb gehen.
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